Fallstudie

ISO4APP für die FEUERWEHR

Iso4App wird von mehreren Feuerwehren verschiedener Länder genutzt, um die Abdeckung des Einsatzgebiets durch Rettungsfahrzeuge zu analysieren und zu verbessern.
Diese Fallstudie zeigt, wie die Nutzung dieser Plattform zur Analyse der Erreichbarkeit von Gebieten beitragen kann, um sicherzustellen, dass die Einsatzzeiten den erwarteten Vorgaben entsprechen.

1. Der Kontext

Da Organisation und Einsatzstruktur der Feuerwehr territorial aufgebaut sind, beginnt die Analyse stets mit den geografischen Grenzen des jeweiligen Zuständigkeitsbereichs.
Innerhalb dieser Grenzen müssen Effektivität und Schnelligkeit des Einsatzes gewährleistet sein.
Ein weiteres zentrales Element sind die im Gebiet vorhandenen Feuerwehrwachen. Diese müssen erfasst und geolokalisiert werden.
Für eine vertiefte Analyse ist es empfehlenswert, auch alle im Laufe der Zeit aufgetretenen Brände zu erfassen und geografisch zu verorten.
Sobald das Straßennetz der jeweiligen Region vorliegt, können Erreichbarkeitsalgorithmen angewendet werden, um grafisch darzustellen, welche Gebiete innerhalb eines bestimmten Zeitfensters erreichbar sind.

Die Fallstudie nimmt die Provinz Mailand als Beispiel.
Die Feuerwehrwachen sind im offiziellen Portal der Feuerwehr registriert.
Die erfassten Brände stellen nur einen Teil der in letzter Zeit aufgetretenen Vorfälle dar.

2. Gebiet und Feuerwehrwachen

Wie bereits erwähnt, muss der zu analysierende Gebietsrahmen klar definiert sein.
Zudem müssen die Feuerwehrwachen, von denen die Einsatzfahrzeuge im Brand- oder Notfall ausrücken, präzise geolokalisiert werden.

Grenzen der Provinz Mailand und Standorte der Feuerwehrwachen
Grenzen der Provinz Mailand und Standorte der Feuerwehrwachen

3. Brände

Die Einbeziehung historischer Branddaten ermöglicht eine fundiertere Analyse.

Einige der Brände, die sich in der Provinz Mailand ereignet haben
Einige der Brände, die sich in der Provinz Mailand ereignet haben

4. Simulation der Einsatzzeiten

Nun kann Iso4App verwendet werden, um die Erreichbarkeitsalgorithmen von den definierten Feuerwehrwachen aus anzuwenden. In der folgenden Grafik wird dargestellt:

  • WEISS: Straßenabschnitte, die innerhalb von 25 Minuten erreichbar sind
  • VIOLETT: Straßenabschnitte, die innerhalb von 10 Minuten erreichbar sind

Erreichbarkeit innerhalb von 10 Minuten
Erreichbarkeit innerhalb von 10 Minuten

Die Abdeckung innerhalb von 10 Minuten erscheint nicht optimal.
In der nächsten Abbildung wird die Erreichbarkeit innerhalb von 15 Minuten berechnet, was eine deutlich bessere Abdeckung des Zuständigkeitsgebiets zeigt.

Erreichbarkeit innerhalb von 15 Minuten
Erreichbarkeit innerhalb von 15 Minuten

5. Fazit

Wenn die optimale Einsatzzeit bei 10 Minuten liegt, zeigt die Analyse, dass das Gebiet nicht ausreichend abgedeckt ist.
Weitere Simulationen sind notwendig, bei denen zusätzliche Feuerwehrwachen oder ähnliche Strukturen berücksichtigt werden, um die Erreichbarkeit zu verbessern.
In den Simulationen können auch weitere Elemente einbezogen werden, wie zum Beispiel:

  • öffentliche Hydranten
  • Wassertanks
  • Wasserentnahmestellen
Durch die Platzierung solcher Strukturen im Einsatzgebiet erhält man eine bessere Gesamtübersicht hinsichtlich Sicherheit und Reaktionszeiten.
"Viele europäische Länder streben eine Einsatzzeit von 6 Minuten an – jede zusätzliche Minute kann Menschenleben kosten"